Gabriele Honscha und EM-Teilnehmer Tom Förster gewinnen beim Windberg-Cross – Läufernachwuchs in Rekord-Laune

Während unten in den Tälern noch graue Nebel waberten, schien für die Läufer oben auf dem Freitaler Windberg schon die Sonne. Caspar David Friedrich hätte sich davon vielleicht zu einem Bild inspirieren lassen – Windbergläufer über dem Nebelmeer …

Das schöne (wenn auch frische) Wetter ist aber nicht das Einzige, womit der 73. Windberg-Cross – gleichzeitig 33. Offene Landesmeisterschaft und auch Ostsächsische Meisterschaft im Crosslauf – in Erinnerung bleiben wird. Neben der tollen Resonanz – 573 Teilnehmer bedeuten den zwölftbesten Wert in der 73-jährigen Laufgeschichte – war es ein regelrechtes Rekord-Feuerwerk, das in den Nachwuchsklassen gezeigt wurde.Am Ende waren es acht neue Strecken-Bestmarken:

  • Allen voran Selina Planken vom Dresdner SC, sie verbesserte die bisherige Rekordmarke auf der 4,1 km langen, mit reichlich Höhenmetern gespickten Strecke der weiblichen Jugend U20 gleich um zweieinhalb Minuten auf 14:52 min.
  • Der Sieg in der weiblichen Jugend U18 ging an ihre Klubkameradin Ida Sommer, die nach 15:31 min. über die Ziellinie lief und damit 21 Sekunden unter der bisherigen Bestzeit in dieser Altersklasse blieb.
  • Zur besonderen Freude der Organisatoren siegte Lokalmatador Lennox Gyulai von der gastgebenden SG Lok Hainsberg bei der männlichen Jugend U18. Für die ebenfalls 4,1 km lange Distanz brauchte er 13:37 min. und unterbot damit den bisherigen Rekord um vier Sekunden.
  • Alma Grundmann (SV Belgerhain) verbesserte die bisherige Bestzeit über 800m der Altersklasse W9 um eine Sekunde auf 2:47min.
  • Anna Pashkovskaya (SV Vorwärts Zwickau) konnte den Rekord auf der nur 1,6km kurzen Strecke der Altersklasse W13 mit 5:43min. gleich um 24 sec. steigern.
  • Tillmann Kunzendorf (OSC Löbau) lief mit 2:46 min. zu neuer Streckenbestzeit über 800m der Altersklasse M9 (vorher 2:48 min.).
  • Lukas Henke (SC Freital) gelang gleiches in der Altersklasse M13 mit 7:08 min. über 2km (vorher 7:26 min.)
  • Ole Steinbach (Dresdner Sportclub) toppte die bisherige Bestmarke über 2km der Altersklasse M15 um vier Sekunden auf nunmehr 6:30 min.

Sehr schnell ging es im hochklassig besetzten Hauptlauf der Männer über 8,3 km zu. Nach der ersten von vier Runden führte Felix Friedrich (Dresdner SC, Bronzemedaillengewinner bei den diesjährigen Hallen-DM über 3.000m) das erwartete Spitzen-Trio mit Tom Förster (EM-Teilnehmer und Deutscher U-23-Meister über 10.000m) und dem allseits bekannten Hindernis-Spezialisten Karl Bebendorf an. In Runde zwei ergriff Tom Förster die Initiative und konnte sich leicht von Felix absetzten, dem wiederum Karl in einigen Metern Entfernung folgte. Nach der dritten Runde dasselbe Bild mit leicht gewachsenen Abständen, aber noch ohne klare Vorentscheidung. Tom Förster ließ jedoch nichts anbrennen und passierte die Ziellinie nach einer schnellen Schlussrunde als ungefährdeter Sieger. In 25:42 min. schrammte er dabei nur um acht Sekunden am 19 Jahre alten Streckenrekord vorbei, den Miroslav Vanko (Slowakische Republik) im Jahr 2005 aufgestellt hat. Felix Friedrich demonstrierte seine aufsteigende Form und kam in ebenfalls starken 26:11 min. ins Ziel. EM-Medaillengewinner und Olympia-Teilnehmer Karl Bebendorf, der nach langer Saison und anschließender Regeneration gerade erst wieder ins Training eingestiegen ist, nahm den Windberglauf zur großen Freude der vor Ort befindlichen Läufer-Gemeinde als Aufbauwettkampf und wurde in 26:47 min. Dritter.

 

Der Sieg auf der 6,2-km-Distanz der Frauen ging überraschenderweise an Gabriele Honscha (SV Automation Leipzig). In Runde eins schien Favoritin Julia Klein (SC DHfK Leipzig) bereits enteilt, in der zweiten Runde hatte Gabriele den Rückstand aber fast wettgemacht, um sich auf der Schlussrunde dann noch deutlich abzusetzen. Mit 23:51 min. gelang ihr auch eine gute Zeit, gefolgt von Julia Klein in 24:10 min. und Lotta Hanzelmann vom Läuferbund Schwarzenberg 90 in 24:34 min. Die Vorstellung von Gabriele ist umso stärker einzuschätzen, da sie zum Auftakt der Veranstaltung bereits den 2 km langen „Speed-Cross“ für sich entschieden hatte.

Auf der ebenfalls 2 km langen Kurzdistanz der Männer siegte Louis Jahn (SC DHfK Leipzig) in 6:06 min. knapp vor Tilman Reichel (Dresdner SC), der 6:09 min. benötigte.

Verbesserungen sind immer möglich, aber aus Organisatoren-Sicht war es eine zu 95% gelungene Veranstaltung. Wir hoffen, es hat auch euch Spaß gemacht und würden uns über ein Wiedersehen zum 74. Windberg-Cross am 9. November 2025 freuen!